Wie Muster aus der Kindheit unsere Karriere beeinflussen
- Davina Kindervatter
- 6. Feb.
- 2 Min. Lesezeit
Unsere Kindheit prägt uns auf tiefgreifende Weise – nicht nur in unserem Privatleben, sondern auch in unserer beruflichen Laufbahn. Die Glaubenssätze, Verhaltensmuster und unbewussten Überzeugungen, die wir in jungen Jahren entwickeln, wirken oft noch Jahrzehnte später in unserem Berufsleben nach. Doch welche Muster sind das genau, und wie beeinflussen sie unsere Karriere?

1. Der Perfektionismus aus der Kindheit
Hast du als Kind Lob vor allem dann erhalten, wenn du besonders fleissig und fehlerfrei gearbeitet hast? Vielleicht hast du gelernt, dass nur Perfektion Anerkennung verdient. Dieses Muster kann sich im Berufsleben als ständiger Druck äussern, alles perfekt machen zu müssen. Die Folge: Überarbeitung, Angst vor Fehlern und Schwierigkeiten, sich mit "gut genug" zufriedenzugeben.
2. Der Wunsch nach Anerkennung und Anpassung
Wenn du in deiner Kindheit oft das Gefühl hattest, nur durch Anpassung akzeptiert zu werden, kann es sein, dass du auch im Job eher anderen gefällig sein möchtest, anstatt deine eigenen Bedürfnisse und Grenzen klar zu setzen. Das kann dazu führen, dass du dich überforderst, wenig Nein sagst oder Schwierigkeiten hast, für dich selbst einzustehen.
3. Das "Sei stark"-Muster
In vielen Familien wird vermittelt, dass Schwäche zeigen keine Option ist. Wer als Kind lernen musste, Gefühle zu unterdrücken oder Probleme alleine zu lösen, wird im Job oft Schwierigkeiten haben, um Hilfe zu bitten oder emotionale Themen offen anzusprechen. Das kann zu Einsamkeit und innerem Stress führen.
4. Geld und Erfolg – Welche Botschaften hast du erhalten?
Unsere Überzeugungen über Geld und Erfolg werden stark durch unsere Erziehung geprägt. Wenn du in einem Umfeld aufgewachsen bist, in dem Geld als knappes Gut galt oder Erfolg nur mit harter Arbeit verbunden wurde, kann es sein, dass du heute Schwierigkeiten hast, deinen Wert zu erkennen oder angemessen für deine Leistung einzustehen. Vielleicht hält dich ein unbewusster Glaubenssatz zurück, finanziellen Erfolg anzustreben oder dir selbst mehr zuzutrauen.
5. Der Selbstwert und die innere Stimme
Ein negatives Selbstbild aus der Kindheit kann dazu führen, dass du im Job an dir zweifelst, dich kleinmachst oder das Gefühl hast, nicht genug zu sein. Selbst wenn du objektiv erfolgreich bist, kann es sein, dass du dich unwohl dabei fühlst, dich sichtbar zu machen oder deine Erfolge anzuerkennen.
Wie kannst du diese Muster verändern?
Der erste Schritt ist immer die Bewusstwerdung: Welche Glaubenssätze und Verhaltensweisen aus deiner Kindheit beeinflussen dich heute noch? Danach kannst du gezielt daran arbeiten, diese Muster zu hinterfragen und neue, hilfreichere Überzeugungen zu entwickeln. Coaching kann eine wertvolle Art und Weise sein, um alte Denkmuster zu transformieren und beruflich (und persönlich) frei zu werden.
Unsere Muster sind nicht in Stein gemeisselt. Sobald wir sie erkennen, haben wir die Möglichkeit, neue Entscheidungen zu treffen – für mehr Selbstbewusstsein, Erfolg und Erfüllung im Job. Wenn du merkst, dass alte Muster dich ausbremsen, lohnt es sich, tiefer zu schauen und sie aktiv zu verändern. Denn deine Zukunft gestaltest du selbst – und du musst es alleine tun.
Dr. Richard Bandler sagte einmal: "Es ist nie zu spät für eine schöne Kindheit." Wir können unsere Vergangenheit neu interpretieren und unsere Denkmuster bewusst gestalten, um unser Berufs- und Privatleben positiv zu beeinflussen.
Comments