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Was trägt dich, wenn alles ins Wanken gerät?


Über innere Stabilität, berufliche Krisen – und die Frage, wer du eigentlich bist
Über innere Stabilität, berufliche Krisen – und die Frage, wer du eigentlich bist

Es gibt Momente im Leben, in denen etwas in uns still wird. Nicht weil es ruhig ist – sondern weil wir uns selbst nicht mehr ganz erkennen. Du funktionierst, du erfüllst Erwartungen, du tust, was du immer getan hast. Doch was sich früher sinnvoll oder selbstverständlich anfühlte, wirkt plötzlich fremd. Nicht greifbar, nicht mehr stimmig.


Vielleicht beginnt es mit einem leisen Unbehagen. Ein Gefühl, dass etwas fehlt, obwohl doch alles da ist. Oder mit einer Frage, die dich nachts wachhält:

„Was ist eigentlich noch echt an dem, was ich tue?“

"Wofür mache ich das alles?"

"Wer bin ich – wenn ich nicht mehr leiste?“


Solche Fragen sind unbequem. Aber sie sind auch ein Geschenk. Denn sie öffnen einen Raum, den du lange nicht mehr betreten hast: den Raum zu dir selbst.


Was du in solchen Momenten brauchst, ist keine weitere Selbstoptimierung. Keine noch bessere Struktur, kein neues Zeitmanagement, keine To-do-Liste für mehr Produktivität. Was du brauchst, ist ein Raum, in dem du wieder spüren kannst, was dich innerlich trägt. Ein Raum, in dem du dich nicht verstellen musst – sondern wahrnehmen darfst, was gerade ist. Weil Identität nicht das ist, was du leistest. Sondern das, was in dir lebendig ist. Was sich bewegt, was sich verändert, was gehört werden will.


Identität ist keine feste Rolle, kein Titel, kein berufliches Etikett. Sie ist ein lebendiger Prozess – und wie jeder Prozess braucht sie Pflege, Aufmerksamkeit, Zeit.


Wenn das Leben dich fordert, wenn äussere Strukturen bröckeln oder du dich innerlich entfremdet fühlst, lohnt sich der Blick auf das, was dich als Mensch wirklich stabilisiert. Denn es gibt Bereiche in deinem Leben, die wie innere Säulen wirken: tragend, nährend, richtungsgebend.


Wenn diese Säulen vernachlässigt, überlastet oder ins Wanken gebracht werden, verlierst du den Kontakt zu dir selbst. Aber wenn du sie wieder stärkst, wirst du dich erinnern, wer du bist.


Eine dieser tragenden Kräfte ist dein Körper: Vielleicht klingt das banal – und doch ist es elementar. Wenn dein Körper nicht mehr mitmacht, wenn du erschöpft bist, nicht mehr schläfst, keine Energie mehr hast, dann ist nicht nur deine Leistungsfähigkeit eingeschränkt. Dann gerät auch dein Selbstbild ins Wanken. Nicht weil du versagst. Sondern weil du dich selbst nicht mehr spürst.


Ebenso grundlegend ist die Verbindung zu anderen: Die Menschen, mit denen du dich austauschst, lachst, weinst, schweigst. Nicht nur oberflächlich – sondern ehrlich. Manchmal verlieren wir diese Verbindung, ohne es zu merken. Weil der Alltag drängt. Weil wir glauben, keine Zeit zu haben. Oder weil wir das Gefühl haben, nicht mehr zu genügen. Doch gerade in Momenten der inneren Unsicherheit brauchen wir das Gegenüber, das uns erinnert: Du bist nicht allein. Und du bist nicht falsch.


Ein weiterer stabilisierender Aspekt ist deine Arbeit: Nicht nur als Job oder Karriere – sondern als Ausdruck deiner Wirksamkeit. Arbeit strukturiert deinen Tag, gibt dir das Gefühl, einen Beitrag zu leisten, Teil von etwas zu sein. Doch was, wenn du dich in deiner Arbeit nicht mehr wiedererkennst? Was, wenn du zwar funktionierst – aber innerlich längst ausgestiegen bist? Wenn deine Energie geht, aber nichts zurückkommt? Dann wird Arbeit zur Belastung – und das wirkt tiefer, als wir es oft wahrhaben wollen.


Und auch die Frage nach finanzieller Sicherheit spielt eine Rolle. Vielleicht ist es nicht dein zentrales Thema – aber es beeinflusst Entscheidungen oft subtil. Existenzielle Unsicherheit, finanzielle Abhängigkeiten oder die Angst, keine Optionen zu haben, halten viele Menschen in Strukturen, die ihnen nicht guttun. Sie bleiben, obwohl sie innerlich längst gekündigt haben. Aber was kostet es dich, zu bleiben? Und was wäre möglich, wenn du dir erlaubst, neue Sicherheit in dir selbst aufzubauen?


Schließlich gibt es etwas, das oft zu leise ist, um im Lärm des Alltags gehört zu werden: dein innerer Sinnkompass. Deine Werte. Deine Haltung. Das, was dir wirklich wichtig ist. Nicht, weil es jemand von dir erwartet – sondern weil es dich ausmacht. Wenn du diesen inneren Kompass verlierst, wirst du zwar weiter funktionieren. Aber es fühlt sich an, als würdest du dich selbst verraten. Du weisst vielleicht, was zu tun ist – aber du fühlst es nicht mehr.


Wenn du an einem Punkt stehst, an dem sich dein Leben äusserlich noch „richtig“ anfühlt, aber innerlich nicht mehr nach dir –dann ist es Zeit, innezuhalten. Nicht, um alles sofort hinzuschmeissen. Sondern um herauszufinden, was dich im Kern stabilisiert. Was dich stärkt – und was dich schwächt. Was du loslassen darfst – und was du neu aufbauen willst. Nicht angepasst. Sondern aufrecht.


Ich begleite Menschen genau an dieser Schwelle. In beruflichen Veränderungsprozessen, nach Brüchen, in Übergangsphasen. Nicht mit fertigen Lösungen oder Plänen. Sondern mit einer Haltung, die Raum lässt: für dein Tempo, deine Fragen, deine Wahrheit.


Was trägt dich, wenn alles andere wegfällt? Und: Was willst du aufbauen, das wirklich dir gehört?


Wenn du bereit bist, dich wieder mit dir selbst zu verbinden, begleite ich dich. Still. Klar. Und mit dem Vertrauen, dass du bereits alles in dir trägst, was du brauchst.

 
 
 

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